Welche verschiedenen Arthroseuntersuchungen gibt es?
Ein Facharzt/Experte für Orthopädie ist in den allermeisten Fällen der richtige Ansprechpartner bei einer Arthrose.
Kiefergelenk-Beschwerden kann hingegen ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde gut beurteilen.
Zur Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) stellt Ihnen der Arzt zuerst einige Fragen, wie zum Beispiel:
- Ist Ihr Gelenk durch eine Verletzung oder eine Erkrankung vorbelastet?
- Treten Ihre Schmerzen zu Beginn einer Bewegung auf oder erst nach längerer Belastung?
- Bessern sich die Schmerzen unter Bewegung oder in Ruhe?
- Treten die Schmerzen in bestimmten Situationen gehäuft auf?
Körperliche Untersuchung
Auf die Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Der Arzt beurteilt dabei die Stellung und Funktion des betroffenen Gelenks. Dazu bittet er Sie, Ihr Gelenk zu bewegen. Bei Beschwerden in den Beinen oder der Wirbelsäule fordert er Sie zum Beispiel auf, einige Schritte zu gehen. So kann er den Bewegungsablauf am besten beurteilen.
Zusätzlich bewegt der Arzt das betroffene Gelenk meist selbst um den Bewegungsumfang zu untersuchen. Außerdem drückt er auf bestimmte Stellen über dem Gelenkspalt, der Muskulatur und am Ansatz von Sehnen und Bändern. Bei ausgeprägtem Gelenkverschleiß kann er mit der Hand ein feines Reiben oder sogar grobes Knirschen im Gelenk spüren (Krepitation).
Bildgebung
Bereits in frühen Arthrose-Stadien lässt sich im Röntgenbild erkennen, dass der Gelenkspalt zwischen den Knochenenden schmaler wird. Außerdem verdichtet sich die Knochenstruktur unter dem Gelenkknorpel (subchondrale Sklerosierung), was im Röntgenbild weiß erscheint. Knöcherne Anbauten (Osteophyten) stellen sich meistens ähnlich hell dar wie die Knochen selbst. Geröllzysten hingegen hinterlassen im Röntgenbild einen dunklen Hohlraum im hellen Knochen. Außerdem zeigt das Röntgenbild Fehlstellungen und Veränderungen der Knochenstruktur.
Sichtbare Veränderungen im Röntgenbild erlauben keinen Rückschluss darauf, ob und wie stark jemand unter Beschwerden leidet. Manchmal erkennt man auf dem Röntgenbild gravierende Veränderungen, aber der Patient hat keinerlei Beschwerden.
Allerdings können Frühstadien der Arthrose im Röntgenbild übersehen werden. In unklaren Fällen führt der Arzt daher manchmal eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) durch. Das sind bildgebende Verfahren, die viel genauer sind als eine Röntgenuntersuchung.
Arthroskopie
Mit Hilfe der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) kann der Arzt vor allem größere Gelenke untersuchen. Er macht einen kleinen Schnitt in die Haut und führt ein dünnes Rohr mit einer Videokamera (Arthroskop) ins Gelenk ein. So kann er sehen, ob das Gelenk verschlissen ist. Wenn er eine Arthrose feststellt, kann er sie noch während der Arthroskopie behandeln, indem er spezielle Instrumente einsetzt (siehe Arthrose: Behandlung).
Lesen Sie in unserem Beitrag „Arthroskopie“ alles über die Gelenkspiegelung, wie sie gemacht wird und welche Risiken sie birgt.
Ausschluss anderer Ursachen
Gelenkschmerzen können auch andere Gründe haben als eine Arthrose. Die Rheumatoide Arthritis ist zum Beispiel eine weitere häufige Ursache. Diese entzündliche Erkrankung betrifft den ganzen Körper. Sie äußert sich aber hauptsächlich als schmerzhafte Gelenkentzündung.
Bei Verdacht auf eine Arthrose klärt der Arzt daher ab, ob die Gelenkschmerzen tatsächlich auf Verschleiß beruhen oder aber eine andere Ursache (wie Arthritis) haben.
Arthrose: Krankheitsverlauf und Prognose
Eine häufige Frage von Betroffenen lautet: „Ist Arthrose heilbar?“. Die Antwort: Da sich der Gelenkknorpel höchstens bei Kindern wieder regenerieren kann, verschwindet eine Arthrose nicht. Die Erkrankung ist also nicht heilbar. Eine effektive Arthrose-Behandlung kann aber die Beschwerden lindern und das Fortschreiten der Erkrankung bremsen.
Arthrose vorbeugen
Regelmäßige körperliche Bewegung kann einer Arthrose vorbeugen. Besonders geeignet sind Sportarten, bei denen die Gelenke gleichmäßig belastet werden. Das ist zum Beispiel beim Radfahren und Schwimmen der Fall. Experten empfehlen diese Sportarten auch bei einer bestehenden Arthrose. Es gibt aber noch weitere Tipps gegen Arthrose:
Zunächst sollten Sie Ihre Gelenke nicht über- oder unterbelasten. Beispielsweise Übergewicht belastet die Gelenke stark. Wer zu viel Gewicht auf die Waage bringt, sollte daher seinen Gelenken zuliebe abnehmen.
Außerdem sollten Sie ihre Gelenke nicht einseitig belasten. Das fördert nämlich einen Gelenkverschleiß. Wechseln Sie deshalb regelmäßig zwischen sitzenden und stehenden Tätigkeiten ab.
Auch ungeeignetes Schuhwerk kann die Gelenkabnutzung fördern. Dazu gehören vor allem Schuhe mit hohen Absätzen. Die Arthrose betrifft dann Zehengrundgelenk oder andere Fußgelenke. Wenn Sie eine Gelenk-Fehlstellung haben, kann der Orthopäde diese korrigieren, um eine Arthrose zu verhindern.