Wenn es im Gelenk schmerzt, fällt jede Bewegung schwer. Dabei ist ein aktiver Lebensstil essenziell für die Gesundheit. Mit diesen Tipps vom Experten bleibst du in Bewegung.
Ob beim Radfahren, Wandern oder Skifahren: Wer aktiv lebt, spürt oftmals nicht nur die positiven Auswirkungen der Bewegung, sondern auch die Kehrseite: die Belastung. Diese macht sich bei vielen Menschen vor allem in den Gelenken bemerkbar – Schmerzen in Knie, Hüfte oder der Wirbelsäule sind die Folge. Neben der falschen Belastung kann jedoch auch mangelnde Bewegung dazu führen, dass die Gelenke im Alltag zu stark beansprucht werden. Das Problem: Leider melden sich unsere körpereigenen „Stoßdämpfer“ oft erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Die gute Nachricht für dich: Wenn du jetzt den Entschluss fasst, etwas für deine Gelenke zu tun, kannst du viel für deine Gesundheit bewirken. Wie du frühzeitig Beschwerden im Alter vorbeugst und was bei akuten Schmerzen hilft? Wir haben mit einem Experten gesprochen …
Die besten Tipps gegen Gelenkbeschwerden
Klar ist: Wer auch im Alter fit bleiben möchte, sollte möglichst frühzeitig etwas für seine Gelenke tun. Schließlich entstehen Entzündungen nicht über Nacht, sondern sind oftmals auf ein langjähriges Fehlverhalten zurückzuführen, erklärt Heilpraktiker Alexander Bechara im Interview mit BUNTE.de: „Unser Körper versucht jahrzehntelang zu kompensieren und irgendwann sagt er: ‚Jetzt kann ich nicht mehr‘. Erst dann zeigt er uns über Schmerzen, dass etwas nicht stimmt.“
Der perfekte Zeitpunkt, um gegenzusteuern? Jetzt! Mit diesen einfachen Tipps tust du (nicht nur) deinen Gelenken etwas Gutes!
Frühzeitig Vorsorgen
Auch wenn Beschwerden oftmals erst mit zunehmendem Alter zum Vorschein treten: Der Grundstein dafür wird schon deutlich früher gelegt. Der Experte rät deshalb: „Wer mit 20 Jahren anfängt vorzubeugen, kann Gelenkbeschwerden im Alter gegensteuern.“ Wie das geht? Zum Beispiel mit gezielten Fitnesskursen für Rücken-, Wirbelsäule- oder Bandscheibengesundheit. Viele Präventionsmaßnahmen werden von Krankenkassen angeboten und sind für Versicherte sogar oft kostenlos.
Auch einige Sportarten eignen sich wunderbar, um die Gelenke zu schonen und Beschwerden im Alter vorzubeugen. „Schwimmen ist ein sehr probates Mittel, weil viele Muskeln auf einmal angesteuert werden und wir durch den Auftrieb im Wasser nicht so viel wiegen“, erklärt Bechara. Ein weiterer (Geheim-)Tipp des Experten: Nordic Walking! Das Besondere: Beim Training mit den Walking-Stöcken werden nicht nur die Gelenke entlastet, sondern auch der Schultergürtel stark aktiviert – sofern die Technik stimmt. „Das ist ein herausragendes Training für den Schulter-Nacken-Bereich, die Wirbelsäule und auch die Kniegelenke“, so der Experte.
Vitalreiche Kost ist für die Gelenke
Nicht nur Bewegung, sondern auch die richtige Ernährung kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass unsere Gelenke auch im Alter beschwerdefrei bleiben. Um Entzündungsprozessen entgegenzusteuern und Gelenkschmerzen vorzubeugen, empfiehlt Alexander Bechara eine gesunde, vitalstoffreiche Kost – und wirbt dafür, den Fleischkonsum zu reduzieren. „Wir essen oftmals zu viel, zu süß, zu fett und zu fleischlastig“, sagt der Experte. Wer sich gesünder ernähren will, könne damit starten, dass nur noch ein- bis zweimal die Woche Fleisch oder Wurst auf dem Teller landet. „Fleisch ist nicht per se ungesund“, erklärt Alexander Bechara, „aber die enthaltenen Omega-6-Fettsäuren können Entzündungsprozesse fördern.“ Stattdessen rät Bechara dazu, Obst und viel Gemüse zu essen, sowie ein- bis zweimal pro Woche Fisch auf den Speiseplan zu setzen. Vor allem Sorten wie Lachs, Makrele und Hering sind reich an tierischen Omega-3-Fettsäuren, die wiederum Entzündungen positiv beeinflussen können.
Im Alltag in Bewegung bleiben
„Bewegung ist das A und O“, sagt Alexander Bechara. Wer seinen Gelenken etwas Gutes tun möchte, brauche jedoch keinen Marathon zu laufen oder körperliche Höchstleistungen zu erbringen. Stattdessen seien es oft kleine Bewegungen im Alltag, die den entscheidenden Unterschied machen können.
Der Rat des Experten: regelmäßig spazieren gehen – auch bei niedrigen Temperaturen. Schon ein kurzer Spaziergang am Abend könne sich positiv auf die Gelenke auswirken. Darüber hinaus habe die Bewegung an der frischen Luft viele weitere gesundheitsfördernde Effekte: So helfe sie uns zum Beispiel, nach einem anstrengenden Arbeitstag herunterzufahren und könne sich auch positiv auf unseren Schlaf auswirken. Auch Radfahren könne die Gelenke wunderbar unterstützen, verrät Bechara. „Durch die kontinuierliche, gleichförmige Bewegung können die Gelenke besser mit Nährstoffen versorgt werden und die Gelenkschmiere wird gleichmäßig verteilt.“ Vor allem das Kniegelenk profitiere vom regelmäßigen Radeln, so der Experte.
Verletzungen vollständig auskurieren
Du hast dich beim Sport verletzt? Dann ist es jetzt wichtig, deinem Körper genügend Zeit für die Regeneration zu geben. „Vor allem junge Menschen denken oft: ‚Sobald es nicht mehr wehtut, kann ich wieder anfangen zu trainieren'“, berichtet Alexander Bechara, „das ist ein großer Irrglaube.“ Nur weil der Schmerz aufhört, bedeute das nicht, dass sich Bänder und Muskulatur bereits ausreichend regeneriert haben.
Um Gelenkbeschwerden im Alter vorzubeugen, sei deshalb Geduld gefragt: Je nach Verletzung könne die nötige Ruhephase etwa zwei bis sechs Wochen dauern. Wer zu früh wieder ins Training einsteigt, könne damit einen Kardinalfehler machen, denn: „Das kann eine Initialzündung für arthrotische Veränderungen im Laufe des Lebens sein“, so der Experte. Belastende Bewegungen sollten daher unbedingt vermieden werden, bis die Verletzung vollständig auskuriert wurde.